Vorlesung "Umweltethik und Nachhaltigkeit"
Die Suche nach einem dauerhaft zukunftsfähigen Naturverhältnis ist für die moderne Zivilisation eine Überlebensfrage. Zugleich ist sie Ausgangspunkt, in neuer Weise nach den Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens, der Steuerung von Globalisierungsprozessen sowie der Verantwortung des Einzelnen für nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsformen zu fragen. Mit den 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen „Sustainable Development Goals“ (SDGs) und den ehrgeizigen Klimaschutzzielen von Paris (Dezember 2015) sind hohe Maßstäbe gesetzt. Mit „Laudato si‘“, der ersten Umweltenzyklika (2015), hat sich die katholische Kirche intensiv in die Debatte eingemischt.
Gegenstand der Vorlesung sind u.a.: Diagnosen zur ökologischen Lage der Welt, insbes. zum Klimawandel sowie zur These, dass wir in einer neuen erdgeschichtlichen Epoche, dem „Anthropozän“, leben; Begründungsmodelle der Umweltethik; Nachhaltigkeit als zentraler Leitbegriff der Politik im 21. Jahrhundert; Postwachstumsgesellschaft; Resilienz und Risikoethik; Humanökologie und Schöpfungsspiritualität in „Laudato si‘“; interreligiöse Perspektiven; „transformative Wissenschaft“ und Handlungsmodelle für eine „Große Transformation“ hin zu einer postfossilen Gesellschaft; Bioökonomie und globale Ernährungssicherung; Energie- und Ressourcenwende; „Politik mit dem Einkaufskorb“ und nachhaltige Lebensstile in liberalen Gesellschaften; Tierethik.